Links der Straße, die von Pfreimd nach Nabburg führt, steht auf einem Granitsockel ein Kreuz aus Eisen. Darauf ist ein krähender Hahn aus Stahlblech zu sehen. Man bezeichnet dieses Kreuz als Hahnenkreuz.
Die Sage berichtet darüber folgendes:
Lange Zeit hindurch lebten die Nabburger und Pfreimder in bester Freundschaft. Doch einmal gerieten sie in Streit. Ja, der Hass der Nabburger war so groß, dass diese in einer geheimen Stadtratssitzung beschlossen, die Stadt Pfreimd zu überfallen und dem Erdboden gleichzumachen. Doch nicht alle Nabburger Stadtväter bewahrten Stillschweigen. So erfuhren alsbald die Pfreimder von dem ungeheuerlichen Plan der Nabburger. In aller Eile ließen nun die Pfreimder ihre Stadtmauer ausbessern; der Stadtgraben wurde noch tiefer ausgehoben und der Wall entsprechend erhöht. Außerdem wurden die Wachen verstärkt.
Es vergingen Tage um Tage, Wochen um Wochen, ja sogar Monate; allein die Nabburger kamen nicht. Allmählich glaubte niemand mehr in Pfreimd, dass die Nabburger ihr Vorhaben noch durchführen würden.
Auch die Wächter wurden gleichgültig und legten sich gegen Mitternacht jeweils auch schlafen. Diese Sorglosigkeit der Pfreimder war aber den Nabburgern nicht entgangen. Und siehe da, in einer stockfinsteren Nacht kamen die Nabburger angeschlichen. Sie schleppten Balken mit zum Ausfüllen des Stadtgrabens und lange Leitern zum Ersteigen der Stadtmauer. Bald war der Stadtgraben an verschiedenen Stellen ausgefüllt und Leitern an die Stadtmauer gelehnt. Ja, einige der Kecksten von den Nabburgern waren bereits oben auf der Stadtmauer. Ahnungslos schliefen die Pfreimder Bürger und mit ihnen die Wächter.
In der Dunkelheit aber stieß ein Nabburger an einen lockeren Stein der Stadtmauer. Der Stein kollerte auf die steinige Straße. Von diesem Lärm erwachte ein Hahn. Er schrie aus Leibeskräften. Dies hörte ein Wächter. Sogleich stieß dieser ins Horn. Rasch waren die Pfreimder Bürger zur Stelle und es gelang ihnen noch zur rechten Zeit die Nabburger von der Stadtmauer zu stürzen und zu vertreiben. So mancher Nabburger blieb tot oder mit gebrochenen Gliedern liegen.
Da sahen die Nabburger ein, dass es besser ist, mit dem Nachbarn in Frieden zu leben. Sie versöhnten sich daher mit den Pfreimdern. Es wurde ein gemeinsames Versöhnungsfest gefeiert, das 8 Tage dauerte. Die Pfreimder aber setzten ihrem Retter, dem Hahn, eingangs erwähntes Denkmal.