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Januar 1945 | |
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01.01. | Das schicksalhafte Jahr hat begonnen. |
07.01. | Bombenangriff auf Nürnberg. Herr Zintl, ein geborener Pfreimder, der in Nürnberg das Hotel "Königshof" betrieben hatte, fand bei Familie Langmann Unterkunft. |
Februar 1945 | |
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01.02. | Treck um Treck flüchtender Ostpreußen und Schlesier fahren durch Pfreimd (Klosterchronik). |
05.02. | Bombenabwürfe zwischen Pfreimd und Perschen. Auf den "Langen Wiesen" entsteht ein Kraterfeld. |
20.02. | Auf dem Bahnhof in Wernberg wird ein Flüchtlingszug von feindlichen Tieffliegern beschossen; drei Tote und weitere Verletzte. |
22.02. | Der Zugverkehr ist zusammengebrochen. Eine Reise an das WBK Bayreuth war wegen der Verkehrsverhältnisse und Fliegergefahr einfach unmöglich |
23.02. | Frater Eustach muß überraschend nach Fürth einrücken. |
März 1945 | |
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11.03. | Für heimatlose Protestanten findet im Betchor ein Gottesdienst statt; gehalten von einem Hamburger Pastor. |
20.03. | Treck aus Berlin: Ein Jesuitenbruder übernachtet im Kloster. |
29.03. | "Flaggenbefehl": Aus einem Haus, aus dem eine weiße Flagge erscheint, sind alle Männer zu erschießen. |
April 1945 | |
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13. - 14.04. | Eine Lazarettabteilung mit Feldarzt und 23 Borromäerinnen in Pfreimd. |
16.04. | Der Bahnhof Pfreimd wird bombardiert. Zwei Lokomotiven werden zu Wracks geschossen Laut Klosterchronik ist dies der erste Tieffliegerangriff auf Pfreimd. P. Sigismund berichtet jedoch von vier Lokomotiv, die unbrauchbar geworden sind. Jagdbomber greifen auch Nabburg an. |
17.04. | 175 Bomber bombardieren von 03.52 Uhr bis 04.07 Uhr Bahnhof und Stadt Schwandorf; 1250 Tote, 674 zerstörte, 514 beschädigte Häuser. Brennende "Christbäume und Wagenräder" werden bis Pfreimd gesehen. Nach diesem Luftangriff auf Schwandorf befürchten die Pfreimder, dass ihre Stadt als nächste drankommt und ziehen abends mit Sack und Pack in die nahegelegenen Wälder und Felsenkeller |
18.04. | Erneut ist der Bahnhof Pfreimd unter Beschuss. Vermutlich galt der Angriff sog. Regierungszügen, in denen sich auch Eisenbahnpioniere befanden. |
18. - 20.04. | Flossenbürger KZ-Häftlinge ziehen im Zusammenhang mit den Evakuierungsmärschen aus Richtung Iffelsdorf kommend auch durch Pfreimd. Bei Pfreimd lagern ungarische Soldaten. Laut Klosterchronik lagern die Ungarn am 22. April bereits "seit einer Woche in der Nähe von Pfreimd". |
20.04. | Der Pfreimder und der Nabburger Bahnhof werden beschossen. |
21.04. | Ein Munitions-Lkw wird 2 km südlich von Pfreimd von amerikanischen Tieffliegern angegriffen und fliegt in die Luft. |
22.04. | Truppenteile der 11. US-Panzerdivision besetzen um 17.00/17.30 Uhr Pfreimd; die Kampfgruppe A richtet um 21.15 Uhr (MEZ) in der Stadt ihren Gefechtsstand ein. Amerikanische Truppen rücken in Weihern, Stein, Hohentreswitz und Pamsendorf erst am 23.4. ein. Die Spitzen marschieren weiter. Erst nachfolgende Truppen werden einquartiert. Von Sr. Remedia Garner wird zusammen mit Ludwig Holzwarth die weiße Fahne auf dem Turm der Stadtpfarrkirche gehißt. |
23.04. | Russen und Polen plündern, von den amerikanischen Truppen geduldet, Geschäft um Geschäft. Die alte Stadtregierung bleibt vorerst im Amte, versagt aber überall. |
29.04. | Russen und Polen plündern, von den amerikanischen Truppen geduldet, Geschäft um Geschäft. Die alte Stadtregierung bleibt vorerst im Amte, versagt aber überall. |
Mai 1945 | |
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05.05. | Pater Sigismund erbittet bei der amerikanischen Kommandantur in Nabburg (auf Bitten von Bgm. Müller) Hilfe gegen die Russe. |
08.05. | Siegesfeier der Amerikaner auf dem Marktplatz. |
11.05. | Als Besatzungstruppe werden Teile des 358. Infanterieregiments (= 90. Inf.-Division in Weiden) auch in Pfreimd, u.a. im RAD-Lager, stationiert. Die amerik. Militär-Regierungs-Kommandantur (Military Government Detachment/MGDet I3D3) nimmt offiziell ihren Dienst in Nabburg auf. Kommandnant ist Cpt. George S. Dennison. |
19.05. | In der Hirtenstraße fällt ein Schuss. Die Häuser Hauer, Butz und Meindl sollen gesprengt werden. |
20.05. | In der Hirtenstraße fällt wiederum ein Schuss. Verursacher ist ein Pole (Freudenschuss wegen Hochzeitsfeier). Alle Polen werden innerhalb 30 Minuten abtransportiert. |
21.05. | In Nabburg wird ein neuer Landrat eingesetzt: Dr. Horn, ein Thüringer, der im KZ war. |
Juni 1945 | |
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06.06. | Johann B. Wild aus Fuchsendorf wird aus dem Gefangenenlager Weiden (neben der ehem. Metzerkasene) entlassen. In dem Lager befanden sich über 27000 Kriegsgefangene. |
22.06. | Hans Eger wird von den Amerikanern als neuer Bürgermeister von Pfreimd eingesetzt. |
25.06. | Die amerikanische Militärregierung registriert im Landkreis 1107 DP's (displaced persons). Franzosen, Belgier und Holländer sind um den 23. Juni abgereist. |
Juli 1945 | |
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04.07. | Frater Justus kehrt heim aus dem Gefangenlager Billesheim, wahrhaftig wie der verlorene Sohn aus dem Evangelium, zerrissen und zerlumpt, abgemagert durch die Ruhr zum Skelett, wie ein alter Mann, der sich bereit macht zum letzten Gang. |
23.07. | Die Ortspolizei erhält neue Uniformen und Gummiknüppel. |
26.07. | Amerikanisches Benzinauto mit 7200 Litern Gasolin explodiert vor der Pfreimdbrücke. |
August 1945 | |
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07.08. | Das Amtsgericht in Nabburg wird von der amerikanischen Militärregierung wieder eröffnet. Ein amerikanisches Militärgericht bleibt daneben bestehen. |
15.08. | Die amerikanische Kommandantur in Nabburg wird von MGDet I3D3 in I-350 umbenannt. |
September 1945 | |
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05.09. | Das Flüchtlingsproblem ist für die amerikanische Militärregierung das größte Problem. Im Landkreis Nabburg leben 5530 Flüchtlinge und DP"s. Die "normale" Bevölkerungszahl liegt bei 20564. |
14.09. | Captain (Hauptmann) Doyle wird vorübergehend neuer (= 2.) Kommandnant des MG-Detachment I-350 in Nabburg. |
18.09. | Frater Lazarus kehrt aus einem italienischen Gefangenenlager zurück und macht sich sofort an die Arbeit in der Tuchmacherei Mit dem Einzug der Amerikaner war auch die Tuchmacherei gerettet. Sofort rollten wieder die Räder, wenn auch nicht für den eigenen Bedarf, sondern um den armen Leuten zu helfen in der Wollversorgung. Ca. 10 Ztr. Wolle haben wir für die Leute versponnen und so mancher Not abgeholfen. |
21.09. | Vom Fernmelde-Offizier der 90. Infanterie Division werden für den gesamten Landkreis Nabburg bei den örtlichen Postvermittliungen 85 Leitungen für den zivilen Fernsprechverkehr freigegeben. |
23./24.09. | "Katastrophaler Brand" in Iffelsdorf. Fünf Häuser mit Nebengebäuden werden eingeäschert. |
Oktober 1945 | |
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04.10. | 1. Schultag nach dem Krieg |
18.10. | Als erste Publikation im Landkreis erscheint das "Amts-Blatt". |
November 1945 | |
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03.11. | Das Kloster muss 6000 Dachziegel für den Wiederaufbau des Klosters Nürnberg I abgeben. |
14.11. | Die KPD beantragt als erste Partei bei der amerikanischen Militärregierung in Nabburg die Zulassung als demokratische Partei. Die Zulassung erfolgt am 27.12.1945. |
Dezember 1945 | |
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04.12. | Die amerikanische Mil.-Kommandantur (MGDet I-350) hat einen neuen, den 3. Kommandanten: Hauptmann Shanbacker. |
10.12. | Alle Bürgermeister werden vom Kommandnaten des MGDet I-350 in einer Versammlung persönlich verpflichtet, eine Liste über alle Geschäfte zu erstellen mit der Unterschrift ihrer Eigentümer. Diese müssen aufgefordert werden, einen "Fragebogen bezüglich der Entnazifizierung" abzugeben. |
11.12. | P. Richard Ryschang trifft als Flüchtling im Kloster ein. Er war Pfarrer in Haindorf/Sudetenland. Ererzählte von den Grausamkeiten der Russen und Tschechen, die da im Namen von Freiheit und Selbstbestimmungsrecht der Völker an den Deutschen verübt werden. |
15.12. | Mitte Dezember werden 150 Mann Besatzung aus Pfreimd und 200 Mann aus dem ehemaligen RAD-Lager abgezogen. Dazu 30 bis 40 uniformierte Polen (Klosterchronik). |
24.12. | Von Fr. Eustach trifft die erste Karte aus dem Gefangenlager Barle-duc in Frankreich ein. |
31.12. | Die CSU beantragt die Zulassung als demokratische Partei und erhält diese am 9. Januar 1946. Der SPD-Antrag vom 9. Jan. 1946 wird am 15. Jan. 1946 genehmigt. |