Stadt Pfreimd

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Sigertstraße

Johann Baptist Georg Sigert kam im Jahre 1850 als Stadtpfarrer nach Pfreimd. Er war allen Anschein nach ein sehr beliebter und rühriger Pfarrer, dem besonders der Erhalt der Pfarrkirche in ihrer ursprünglichen Form am Herzen lag. Auch die Kirchenmusik pflegte er. Dazu kaufte er 1853 zur Unterstützung des Kirchenchores zwei Posaunen und zwei Klarinetten. Im Jahre 1857 stiftete der inzwischen zum Bischöflichen Geistlichen Rat ernannte Stadtpfarrer aus eigenen Mitteln mit einem Kapital von 2.300 Gulden einen Freiplatz am Bischöflichen Knabenseminar in Metten. 1875 wurde Sigert mit Urkunde vom 30.November aus Anlass seines 25-jährigen Priesterdienstes in Pfreimd zum Ehrenbürger der Stadt Pfreimd ernannt. Aus selben Anlass übergab Sigert dem Magistrat der Stadt einen Betrag von 1.000 Gulden mit der Verpflichtung, den Zinsertrag zu einer Pfründe (= Kirchenamt mit Einkünften) zu verwenden.

Um 1870 ließ Pfarrer Sigert die sehr herunter gekommene St. Johann-Nepomuk-Kapelle gründlich renovieren und das Dach und den Dachreiter neu eindecken. 1876 ließ er durch den Pfreimder Maler Sebastian Betz sechs große Altarleuchter aus dem Jahre 1840 renovieren, versilbern und teilvergolden. In den folgenden Jahren befasste sich Sigert eingehend mit der Innenrenovierung der Pfarrkirche, vor allem wollte er die Schäden am Stuck der Altäre, hervor gerufen durch Aufstellung übergroßer Reliquienkästen und Figuren, beseitigt wissen. Auch die Entfernung bzw. Umarbeitung des zu weit nach vorn stehenden Tabernakels des Hochaltars, der übrigens auch schlecht zum Gesamtaufbau passte, lag ihm sehr am Herzen. Eine Änderung erfolgte aber erst 25 Jahre nach seinem Tode. Im Jahre 1880 erteilte er dem in Pfreimd geborenen Bildhauer Anton Horchler, der bereit 1830/31 mit der Innenausstattung der Klosterkirche betraut war, den Auftrag zur Restauration des Vierzehn-Nothelfer-Altares. Horchler stellte dabei die abgeschlagenen Stuckteile und Ornamente in ihrer ursprünglichen Form wieder her. Horchler bot sich auch an, die weiteren Altäre zu restaurieren, so z.B. 1883 den Fünf-Märtyrer-Altar. Die Kosten hierfür übernahm der Bruder des Künstlers, der Pfreimder Organist Georg Horchler. Im selben Jahr restaurierte Anton Horchler auch die Kanzel und stellte sie in ihrer heutigen Form her. Am 30. September 1887 verstarb der überaus beliebte Stadtpfarrer und Dechant Sigert im Alter von 80 Jahren. Am 9. September wurde er im Priestergrab beigesetzt. In seinem Testament setzte Sigert das Bürgerspital als Universalerben ein. Sein Nachlass betrug 17.942, 86 Mark. Vermutlich war Stadtpfarrer Sigert in seinen letzten Lebensjahren sehr krank und nicht mehr zur Ausübung seines Amtes in der Lage, denn während dieser Zeit erscheint sehr häufig die Unterschrift des aus Graz gekommenen Pfarrprovisors Michael Fertsch auf Schriftstücken der Pfarrei und der Kirchenverwaltung Pfreimd.

In Pfreimd erinnert neben der „Sigert-Straße“ auch ein Grabstein an den langjährigen und verdienstvollen Stadtpfarrer.

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