Stadt Pfreimd

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Mühlbauerstraße

Johann Nepomuk Mühlbauer wurde am 23. Juni 1831 als Sohn der Binderseheleute Martin und Margareta Mühlbauer in Pfreimd geboren. Nach der Schulzeit in Pfreimd besuchte er das neu errichtete Knabenseminar in Metten, das er mit der Note eins abschloss. Mit ebenso gutem Erfolg besuchte er anschließend das Lyceum in Regensburg. Wegen seiner hervorragenden Zeugnisse wurde er vom Militärdienst befreit und wurde am 14. März 1856 zum Priester geweiht. Seine erste Stelle war die eines Cooperators in Vohenstrauß, wo er vier Jahre tätig war. Von hier wurde er nach Atzing bei Plattling versetzt. Auf Wunsch von Bischof Ignatius kam Mühlbauer im Jahre 1860 nach Regensburg und übernahm das Provisorat (= Verwaltung) des Benefiziums (= mit einer Pfründe – Landnutzung oder Dotation, d.h. Ausstattung mit Vermögenswerten - verbundenes Kirchenamt) St. Erhard bei St. Jakob, hierauf jenes von S. Cracis an der Cathedralkirche. Er war Begründer des „Regensburger Morgenblattes“ mit der Beilage „Regensburger Anzeiger“. Zudem gründete er wenig später die „Amberger Volkszeitung“, wonach er einige Jahre in Amberg blieb. Mit großem Erfolg  leitete Mühlbauer über 23 Jahre die Redaktion seiner Blätter. Im Jahre 1883 wurde er zum Canonicus (= Mitglied eines Kapitels, Chorherr) am Collegialstift U.L.Frau zur Alten Kapelle gewählt. Fünf Jahre führte er das Offizium (= kath. Kirchenamt, Amt und die damit verbundenen Aufgaben eines Geistlichen) des Pfarrers von St. Cassian und war Mitglied des Armenpflegerates der damaligen Kreishauptstadt Regensburg. Als Sohn eines Handwerkers fühlte er sich der Sache Adolf Kolpings verpflichtet und wurde zum Präses des Katholischen Gesellenvereins gewählt. In den Jahren 1889/90 schuf er das St. Erhardiheim als Heimstätte des Gesellenvereins und Asyl für die katholischen Arbeitervereine der Stadt Regensburg. Canonicus Mühlbauer wirkte nahezu 46 Jahre als Präses und Diözesanpräses des Gesellenvereins, bis er im Jahre 1907 aus Alters- und Gesundheitsgründen resignierte. Sein 40-jähriges Präsesjubiläum wurde am 17. Juli 1901 unter Teilnahme zahlreicher Ehrengäste in Regensburg gefeiert. Zum 400-jährigen Jubiläum der Stadt Pfreimd am 17. September 1897 (damals war nur der Freiheitsbrief aus dem Jahre 1497 bekannt) verfasste er eine Festschrift, die er der gesamten Bevölkerung von Pfreimd widmete. Am 23.Juni 1901, seinem 70. Geburtstag, wurden Canonicus Mühlbauer die Ehrenbürgerrechte seiner Heimatstadt Pfreimd verliehen. Sein 50-jähriges Priesterjubiläum konnte er im Jahre 1906 unter Teilnahme der ganzen Bevölkerung in seiner Heimatstadt feiern. Gleichzeitig wurde er zum Geistlichen Rat ernannt. Nach 1900 war eine Restaurierung der Pfreimder Pfarrkirche dringend notwendig. Hierzu leistete Canonicus Mühlbauer bemerkenswerte Beiträge finanzieller und organisatorischer Art. So stiftete er mehrere Kirchenfenster und Altarleuchter und übernahm die Kosten für verschiedene Arbeiten. Auch der Erlös seines im Jahre 1901 erschienenen Buches „Versuch einer Geschichte der Stadt Pfreimd“ kam dem Restaurationsfond zugute. Den Abschluss der Renovierungsarbeiten konnte Mühlbauer zu seiner großen Freude noch erleben. Am 26. Juli 1914 verstarb er im gesegneten Alter von 83 Jahren in Regensburg.

In seiner Heimatstadt erinnern an diesen hervorragenden Priester, Schriftsteller und Heimatfreund und –forscher seine beiden Schriften „Zum 400-jährigen Jubiläum der Stadt Pfreimd“ und „Versuch einer Geschichte der Stadt Pfreimd“, eine Gedenkplatte in der Pfarrkirche, deren Gönner er bis zu seinem Tode war, und die „Mühlbauer-Straße“. Die z.Zt. noch nicht ausgebaute Straße führt künftig von der Zimmermann- zur Neuner-Straße.

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