Stadt Pfreimd

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Herzog-Albrecht-Weg

Herzog Albrecht VI. wurde 1584 als zweiter Sohn des regierenden Herzogs Wilhelm V., des "Frommen", in München geboren.

Herzog Wilhelm V. hatte 1595 die Regentschaft an seinen erstgeborenen Sohn Maximilian nach dessen Heirat mit Elisabeth Renata von Lothringen übergeben. Dabei hatte Wilhelm aber angeordnet, dass Albrecht, der Zweitgeborene, erst heiraten solle, wenn Maximilians Ehe 15 Jahre kinderlos bliebe. Schon vor Ablauf dieser Frist machte man sich über eine mögliche Heiratskandidatin für Albrecht Gedanken. Für das erzkatholische Wittelsbach kam aber nur eine katholische Kandidatin in Frage. Hochzeitspläne mit einer Grazer Erzherzogin wurden ebenso wieder verworfen wie solche mit einer florentinischen und mantuaischen Prinzessin. Zuletzt blieben nur eine Innsbruckerin und die Leuchtenbergerin Mechthild übrig, bei denen aber wenig zu "erheiraten" war. Mechthild war in München bereits bestens bekannt, war sie doch mit ihrer Stiefmutter Landgräfin Elisabeth längere Zeit am Münchener Hofe zu Gast gewesen. Herzog Wilhelm äußerte zwar, dass "er wohl meinesteils noch allerlei Bedenken mit Leuchtenberg habe, denn es ist ein seltsames Regiment und Wesen bei diesen Leuten, man vermeint aber, es habe es die Tochter nit zu entgelten, welche Zeit bei uns allhie und sich also erzeigt und sehen lasset, dass es nit eine unebene Fürstin ist". Damit spielte er sicher auf die Eskapaden des Landgrafen Wilhelm an, die ja im ganzen Reich und bei allen Ständen bekannt und in aller Munde waren. Aber als sich auch noch Albrecht gegen Mechthild "nit übel affektioniert" zeigte (sie war ihm also zumindest sympathisch, was bei einer derartigen arrangierten Heirat schon allerhand war), außerdem die päpstliche Ehedispenz eingeholt worden war (der Großvater des Bräutigams und die Großmutter der Braut waren ja Geschwister), stand einer Hochzeit nichts mehr im Wege. Probleme gab es nur noch mit der Verwandtschaft der Braut. München wollte nämlich unter keinen Umständen "Böhmische" zu Gast haben, die neue (3.) Gattin des Brautvaters Georg Ludwig, Anna Eusebia, geb. Popel von Lobkowitz, war alles andere als erwünscht. Aus dieser peinlichen Situation half aber der überraschende Tod Kaiser Rudolfs II., da dadurch Landgraf Georg Ludwig in Prag "fest genagelt" wurde. Auch Landgraf Wilhelm nahm an der Hochzeit seiner Schwester nicht teil, da er "wegen der Größe des Schnees verhindert und im Wege aufgehalten sei, außerdem sei bei ihm ein Gebrechen am Bein (offenes Bein = ulcus cruris) aufgetreten". An der Hochzeit Mechthilds mit Wilhelm am 26. Februar 1612 nahmen also weder der Vater Georg Ludwig noch der Bruder Wilhelm teil. Trotz dieses ungünstigen Starts wurde die Ehe außerordentlich glücklich. Mechthild gebar vier Kinder, zwei ihrer Söhne wurden hohe katholische Würdenträger.

Der unglückselige "große Krieg" von 1618 – 1648 ging auch am Hause Wittelsbach nicht spurlos vorbei. Als das kaiserliche Heer am 15. April 1632 vom Schwedenkönig Gustav Adolf bei Rain am Lech fast vernichtend geschlagen wurde, flüchtete Kurfürst Maximilian mit seinem schwer verwundeten Feldherrn Tilly und dem Rest des Heeres in das befestigte Ingolstadt und gab sein München den Schweden ungeschützt preis, flüchteten auch die Wittelsbacher eiligst aus der bedrohten Stadt. Albrecht und Mechthild ließen sich in Laufen nieder, wo Mechthild am 1. Juni 1634 verstarb und in der Gnadenkapelle Altötting beigesetzt wurde.

Herzog Albrecht VI. überlebte seine Gattin um mehr als 30 Jahre und wurde nach seinem Tode am 5. Juli 1666 ebenfalls in der Gnadenkapelle zur letzten Ruhe gebettet.

Mit dem Tode des kinderlosen Landgrafen Maximilian Adam am 1. November 1646 war das Geschlecht der Leuchtenberger im Mannesstamme erloschen. Als Erbe der Landgrafschaft kam als einziger männlicher Verwandter nur Herzog Albrecht VI. als Witwer der verstorbenen Herzogin Mechthild, einer geborenen Landgräfin von Leuchtenberg, in Frage. Doch Albrecht zögerte lange, die hoch verschuldete, ausgebeutete und ausgeblutete Landgrafschaft als Erbe zu übernehmen, die außerdem keinerlei Einkünfte versprach. Und dann doch kaum in deren Besitz, tauschte er sie mit seinem Bruder, Kurfürst Maximilian I., mit der Grafschaft Haag ein, der Pfreimd und Leuchtenberg wiederum seinem zweitgeborenen Sohn Max Philipp als Erbe übertrug.

Die Stadt Pfreimd hat dem Erben der Landgrafschaft Leuchtenberg und dem Gatten der gebürtigen Pfreimderin Herzogin Mechthild den "Herzog-Albrecht-Weg" gewidmet.

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