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Dr. Bartholomäus Enders wurde am 26. August 1816 als Sohn des Mühlenbesitzers Johann Enders und seiner Ehefrau Marianna, geb. Wittmann (ihr Bruder war der heilig mäßige Regensburger Bischof Georg Michael Wittmann) auf der Bruckmühle in Pfreimd geboren.
Nach dem Besuch der Knabenschule legte Enders seine Gymnasialstudien in Regensburg mit Auszeichnung ab. Durch die Gunst und die Vermittlung von Bischof Schwäbl konnte er von 1835 an seine Studien in Rom am so genannten "Collegium Germanicum" fort setzen. Drei Jahre widmete er sich dem Studium der Philosophie und vier Jahre dem der Theologie. Am 1. November 1841 wurde er in Rom zum Priester geweiht und kehrte im September 1842 als Dr. der Philosophie und der Theologie in seine Heimat zurück. Am 18.Oktober 1842 wurde er als Cooperator in Regenstauf eingesetzt, wo er vier Jahre wirkte. Am 30.Oktober 1846 wurde er in gleicher Funktion nach Stamsried versetzt. Seine Vorgesetzten hatten eine sehr hohe Meinung von ihm: "Cooperator Enders eignet sich für einen theologischen Lehrstuhl, seine Kenntnisse und sein unermüdlicher Fleiß würden ihn zu einem ausgezeichneten Professor machen". Am 20. September 1851 erhielt er dann auch folgerichtig seine Ernennung zum Lyzealprofessor in Amberg.
Von 1853 an betrieb er zusammen mit mehreren aus Pfreimd gebürtigen Priestern die Gründung einer Schulschwesternfiliale in seiner Vaterstadt. Zu diesem Zweck erwarb er am 4. September 1855 das Haus am Marktplatz 2 und ließ es, unterstützt von der Stadt Pfreimd, zu einem Mädchenschulhaus mit einer Filiale der Armen Schulschwestern umbauen. Am 4. Januar 1857 wurde das Institut feierlich eröffnet.
Am 1. Februar 1861 wurde Enders die Pfarrei Ensdorf mit der Priesterhaus-Direktorsstelle übertragen. Seinen Zöglingen war er stets mehr ein väterlicher Freund als ein strenger Zuchtmeister. Am 2. Mai 1867 verlieh ihm Bischof Ignatius den Titel eines Geistlichen Rates. Zwölf Jahre wirkte er segensreich in Ensdorf, bis er 1873 die Leitung des Seminars in Regensburg übernahm. Im Mai 1882 erhielt er das Dekret als Päpstlicher Hausprälat. Der hochgewachsene Mann gönnte sich kaum Zeit zur Erholung, selbst in den Ferien war er stets beschäftigt. An seinem Namenstag ging er meist in die gut zwei Stunden entfernte Einsiedelei Frauenbrünnl bei Bad Abbach, die bereits von seinem Onkel Bischof Wittmann gerne und oft besucht worden war.
1887 ließ er - bedingt durch die steigende Schülerinnenzahl und den neu hinzu gekommenen Kindergarten - das Mädchenschulhaus in Pfreimd vergrößern und übergab es durch notarielle Schenkungsurkunde seiner Heimatstadt Pfreimd. Im Oktober 1892 wurde ihm als Jubelpriester das Ehrenkreuz des Ludwigsordens verliehen.
Am 13. Juli 1894 verschied der edle und fromme Priester im Alter von 78 Jahren. Er war seiner Vaterstadt Pfreimd und besonders den Armen Schulschwestern stets verbunden. Die Stadt Pfreimd bewahrt sein Andenken in Form einer Gedenkplatte an dem von ihm gestifteten Mädchenschulhaus (heute Stadtverwaltung) und durch die "Dr.-Enders-Straße".